»Die einen werden ausgehöhlt in ihren Jobs, haben aber diesen Reichtum dann da stehen.

Die anderen haben das Nötigste in einer fortwährenden ›Zitterpartie‹, aber Reichtum im Innern aufgebaut.

Voraussetzung: keinen aushöhlenden Job durchgeführt zu haben.

Wiederum andere . . .«

 

*

 

»Sie ist ausgewachsen, Geschlechts-reif und

füllt ihre Rollen aus. Doch, wie bei jedem,

 

diese tausend Splitter der ›Kleinheit‹, die sie aus ihrer Genese tief in sich trägt und, bei Gelegenheit, hervorspringen.«

 

*

 

»Der Einfluss von Kaffee oder etwas Wohltuendem

um aufstehen zu wollen.«

 

*

 

»Oktoberabenddunkel, diese wenigen Lichter in Fast-Menschenlosigkeit.

Verzauberung auch in diesem Jahr

noch einmal [wie] auf unbekanntem Weg, der

in verheißungsvolle Tiefe führt.«

 

*

 

»Schlafzimmertür offen – Kanal zu den Eltern einst.«

 

*

 

»Ihre burschikos-menschliche Art, die

nichts mit *Frau* zu tun hat.«

 

*

 

Ȇberforderung

und

Alles-gleichzeitig-machen-Wollen

 

wie es wirkte, dann an etwas zu stoßen.«

 

*

 

»Als du dich einfach rausstürztest und ›gegen den Strich handeltest‹, was da an Bewusstseinslichtern anblieb.«

 

*

 

Fluß, zu früh und ohne Gefährten gingst du auf rastlose Wanderschaft.

(René Char)

 

*

 

»Verarbeitungsordnung.«

 

*

 

»Intime Tiefe einer Wohnung.«

 

*

 

»Wer *erwacht* sei, könne sich gar nicht ärgern.

Märchen-Stunde der Selbst-Stilisierung.

Das hängt an ganz andren Dingen auch:

Wohnsituation, finanziellem Polster bzw. Sicherheit, vielem mehr.

Wer immer frei hat, kann es gut dahin bringen = geleugneter Teil der Wahrheit, meines Erachtens.«

 

*

 

»Nicht am Wort kleben

 

Gefühl atmen,

 

vom Wort gelöst.

 

Jenseits von Worten und Gedanken und Gefühlen.

 

Selbsttransparenz.

 

Auch: Art Idealismus.«

 

 

 

 

 

»Wie nett die Pfleger seien, wie motiviert, wie gut sie sich untereinander verstünden.

Dass es einst«, so Carl, »etwas für mich gewesen sei.

nun so - - und zuweilen Massen von Regengrau

zwischen allen und allem.«

 

*

 

»Ist ein Einsiedler, der sich dafür entscheidet, einsam?

Er hat ggf. Verbindung zu Gott –, zu allen Menschen, oder möchte bestimmte Verbindungen erwerben.

Der Mensch, der Kontakt möchte, aber nicht erhält, hingegen ist einsam.

 

Gegebenenfalls: Die Einsamkeit des Einsiedlers.«

 

*

 

»Einen

kognitiven Halt, der

eher Gutes strahlt, sich

ins Bewusstsein holen.

 

Wie halt-bar ist er?«

 

*

 

»Menschen

können

nicht

anders

als ihr erfahrenes Zeug ausatmen.«

 

*

 

»Die Hyperleistung alles zu lassen stehe an.

 

Was nicht gelassen werden kann.«

 

*

 

»Wenn etwas immer höher ansteigt, zur Sprengung des Systems.«

 

*

 

»Wohnviertelspaziergang Novemberdunkel

andre Energien dort, geschützter

hinter einer Scheibe

Tochter so wohlig im Schlafanzug erscheint.

 

Jugendlicher Superstar . . . in einem der Zimmer oben

leert heimlich Flasche Bier

so könnte er sich fühlen: *mein Leben, jetzt, meine Zeit*

und ihr, ihr? seid weniger - - -.«

 

*

 

»Subtile Handlungen, die nicht unterlassen werden, sich in einem langen Prozess

umzubringen.«

 

*

 

»Todesstand, erlebt: innere Welt blieb stehen, im Bewusstsein.«

 

*

 

»Es war wieder sehr schön mit euch, Zeit in der Zeitlosigkeit zu entfalten.«

 

*

 

»Der vertraute Lebensraum wirkt etwas heilend.«

 

*

 

»Sich ohne Argument, das ins Feld geführt wurde, entschuldigt.

 

›Einfach‹ versagt.

 

Ganz zugegeben.«

 

*

 

»Der verborgene Treiber.«

 

 

 

 

»Engel in der Apotheke.

Junge Frau, was sonst?

Junger Mann.«

 

*

 

»Ein Mensch ist, genau genommen, tatsächlich allein mit seinen Erfahrungen auf dem Planeten.«

 

*

 

»Wertschätzung gegenüber dem Verlorenen.

Ich meine, DASS es verloren wurde.«

 

 

 

 

 

 

Von Tränen wird mir Herz und Auge schwer:

Es war ein glückliches Kind – ich finds nicht mehr.

-

(Marie Eugenie delle Grazie)