... komme gerad vom Tanz und fühle es jetzt so, wieder zum Menschen geworden zu sein. Was braucht es dazu und was fehlte?

das zeitweilige Augenschließen, die Stille; die ‚seltsamen Begegnungen‘, wie aus anderer Welt und schon wieder weg, aber noch tief im Körper.

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... hatte, auf dem Weg dorthin, im Radio Hesses Zeilen gehört „Von der Wiege bis zur Bahre / sind es fünfzig Jahre“ und fragte mich – als kenne ich die düstere Antwort –, ob das ganz vorbei sei, mit jungen Frauen ... Und ein weiteres ‚Versatzstück‘ kam in Sinn, „irgendeine“ Äußerung vor Jahrzehnten, „Wie kann man nur so schön sein“. Beide Plattitüden, wenn auch wahren Kernen entnommen, passten sich gut ein in das, was zu erleben war.

 

Engel in sich selbst

sein

nicht nur beim Lesen von George oder Rilke

 

ihn in sich realisieren           einem andern gegenüber

zum Ausdruck bringen

 

„Den andern zu sich nehmen“

Einen Menschen umarmen und fühlen, ich bin angekommen, bin wo? ... wurde sofort schwer, bereits beim ersten Umarmungsansatz ein

Tiefensog und sonderbare Entspannung.

Das Wandern von Fingerkuppen über der Haut.

Das Augenschließen und entstehen lassen, was der andere macht, wie Substanz sich vermischt.

Absolute Hingabe. Sah das, was entstand, als Erblühen einer schwarzen Masse im Universum

Noch während ich da lag, vernahm ich geschlossenen Auges einen zartesten Kuss auf den Mund, der wie ein Blitzstrahl traf.

... können solche kleinen Berührungen es

weit mehr in sich haben als das, was nach mehr klingt.

Noch im Kreis nebeneinander lehnend, luden sich Hände, die immer mal wieder in Berührung gerieten, nachvibrierend, Hochspannung erzeugend auf. Es kommen dann so Wörter, halb gelungen vielleicht: Erotische Physik.

Noch am nächsten Morgen spürte ich, dass etwas wie Erfüllung aus mir atmete. Ein Resonanzraum wie etwas, das die Welt zusammenhält, obgleich er’s nicht tut. Lange Zeit trat kein Denken heran.